Fabienne Boesch: Die kreative Kraft hinter dem Jubiläumsfilm

Die vielseitige Filmemacherin Fabienne Boesch hat bereits in zahlreichen kreativen Berufen Erfahrungen gesammelt, bevor sie sich dem Film widmete. Ihr jüngstes Projekt, ein Jubiläumsfilm für die GBMZ, bot ihr die Gelegenheit, tief in die Welt der Genossenschaft einzutauchen und spannende Geschichten aus deren Siedlungen zu erzählen.

gbmz genossenschaft - Katarina Wietlisbach

Katarina Wietlisbach

Juli 2025

gbmz genossenschaft - Film Titelbild

Im Interview erzählt sie, wie es zur Zusammenarbeit kam, welche Herausforderungen sie meistern musste und was ihr an diesem besonderen Projekt besonders gefallen hat.


Wie kam es zur Zusammenarbeit?


Jemand aus dem Vorstand kannte meinen Film "Der Komplex" über das Lochergut in Zürich. Die Verwaltung schaute den Film, er gefiel ihnen und sie nahmen Kontakt mit mir auf.


Woher kennst du die GBMZ?


Ich wohne ich einer anderen Genossenschaft und kannte die GBMZ vorher nicht. Das machte es jedoch auch spannend, alles neu zu entdecken. Unterdessen kenne ich die Siedlungen und Bewohnerinnen besser als meine "eigene" Baugenossenschaft. Vielleicht sollte ich ja zügeln (lacht).


Was hat dir besonders gefallen an diesem Projekt?



Die Zusammenarbeit mit der GBMZ war sehr gut. Sie liessen mir den vollen kreativen Freiraum. Was mir besonders gefallen hat, ist, mit so vielen netten Bewohnerinnen und Bewohner in Kontakt gekommen zu sein. Ich wurde mit Kaffee, Essen und auch mal einem Schnäpsli willkommen geheissen. Auch in so viele Wohnungen schauen zu können, war spannend. Spass machte mir auch die Zusammenarbeit mit der Kamerafrau Alicij, aber auch dass ich ganz oft selbst die Kamera machen konnte.


Was war eine Herausforderung?


Die grösste Herausforderung war, rund zehn Siedlungungsportraits und weiteres wie Hausabwarte, GV usw. in 20 Minuten unterzubringen. Das Drehverhältnis war sehr hoch. Das heisst ich hatte am Schluss plötzlich rund 30 Stunden gedrehtes Material. Der Schnitt war dementsprechend auch die aufwändigste Arbeitsphase. Oft muss man sich von Szenen trennen, weil sie zu lang sind oder einfach nicht mehr reinpassen. Diese Entscheidungen zu treffen ist oft nicht einfach.



Lebenslauf



Fabienne Boesch ist gelernte Grafikerin und arbeitete unter anderem als Grabsteinbildhauerin und Maskenbildnerin, bevor sie an der ZHDK Film studierte. Zwischen den beiden Berufen wechsle sie hin und her. Einige Jahre als Art Director und Bildredaktorin bei einem Foodmagazin, Freelancer in der Presse oder freischaffende Filmerin. Nebenbei fertigt sie Goldschmuck und selbst erfundene Glücksgrillen aus Draht, arbeitet an einem eigenen Dokfilmprojekt und tüfftelt an einem Ausstellungskonzept für ein Museum herum. Kreatives liegt ihr, meint sie, dafür könne sie nicht rechnen.